Viele österreichische Frauen leiden unter einem unerfüllten Kinderwunsch. Sofern keine Empfängnis auf dem natürlichen Weg erfolgen kann, entscheiden sie sich für eine künstliche Befruchtung. Hierbei handelt es sich um eine Behandlungsmethode der Reproduktionsmedizin. Diese umfasst mehrere Verfahren, um den Wunsch nach Nachwuchs zu unterstützen.
Welche Behandlungsmethoden zur künstlichen Befruchtung gibt es?
Bevor sich die Frauen für eine Behandlung entscheiden, sollten sie sich über die gängigen Methoden informieren. Frauenärzte und Beratungszentren teilen mit ihnen beispielsweise Insemination- oder Eizellspende-Erfahrungen. Zusammengefasst existieren folgende Maßnahmen, um den Kinderwunsch zu erfüllen:
- Homologe Insemination,
- Heterologe Insemination,
- IVF (In-vitro-Fertilisation),
- GIFT (intratubarer Gametentransfer),
- IVM (In-vitro-Maturation),
- ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion).
Welche Verfahren die Frauen wählen, hängt von mehreren Faktoren ab. Vorwiegend spielt der Grund der ungewollten Kinderlosigkeit eine Rolle. Mehrere der Maßnahmen kommen bei der Unfruchtbarkeit weiblicher Patienten zum Einsatz. Zudem funktionieren einige Methoden bei der Zeugungsunfähigkeit des Partners.
Die künstliche Befruchtung durch Insemination
Die Insemination als künstliche Befruchtung kommt infrage, wenn der Mann wenige oder unzureichend bewegliche Samenzellen produziert. Bei dieser Samenübertragung profitieren die Patienten von einer hohen Erfolgswahrscheinlichkeit. Die künstlich eingesetzten Samen gelangen schneller zur Eizelle als beim Sexualakt. Die Behandlung findet im Körper der Frau statt. Sie gliedert sich in drei mögliche Vorgehensweisen.
Bei der Intracervicalen Insemination, kurz ICI, spritzt der Mediziner die Samen in den Gebärmutterhals. Setzt er eine aufbereitete Samenzelle direkt in die Gebärmutter ein, nennt sich das Vorgehen Intrauterine Insemination (IUI). Ebenfalls besteht die Möglichkeit, sie in den Eileiter einzusetzen. Hierbei handelt es sich um die Intratubale Insemination, ITI genannt. Zusätzlich unterscheiden sich die homologe und die heterologe Behandlungsmethode.
Als homolog gilt die künstliche Befruchtung, sofern der Samen vom eigenen Partner stammt. Dementsprechend entwickelt sich der Embryo als leibliches Kind der Eltern. In fünf bis zehn Prozent der Fälle kommt es zum Behandlungserfolg. Bei der Heterologen Insemination kommt der Samen von einem fremden Mann. Den Schritt wählen Patienten, wenn die Zeugungskraft des Mannes nicht ausreicht. Hierbei besitzt der Nachwuchs nur mit der Mutter ein biologisches Verwandtschaftsverhältnis.
Eizellenspenden als künstliche Befruchtung: Welche Erfolgschancen bestehen?
Die In-vitro-Fertilisation gilt als die klassische Methode, um dem unerfüllten Kinderwunsch entgegenzuwirken. Übersetzt bedeutet der Fachbegriff „Befruchtung im Glas“. Dementsprechend findet die Maßnahme außerhalb des Körpers statt. Anschließend pflanzt der Mediziner die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter ein. Bei dieser Behandlung entnimmt der Arzt der Patientin mehrere Eizellen durch die Scheide. Das geschieht unter einer Ultraschallkontrolle. Danach kommt es zu deren Befruchtung durch den Samen des Partners oder eines anderen Mannes.
Bei der In-vitro-Fertilisation vollzieht sich der Vorgang eigenständig. Zwei Tage nach dem Prozess setzt der Mediziner die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter der Frau ein.
Eizellspende: Erfahrungen mit der Behandlungsmethode
Bevor diese Art der künstlichen Befruchtung stattfindet, nehmen die Patientinnen an einer Hormonbehandlung teil. Sie erhält Relevanz, um das Reifen mehrerer Eizellen zu beschleunigen. Vorwiegend kommt das Verfahren bei Frauen mit unzureichend durchgängigen Eileitern infrage. Die Erfolgsaussichten, die Baby-Take-Home-Rate, liegen bei 18 Prozent.
Nachwuchs mit der Methode ICSI zeugen
Seit dem Jahr 1994 können sich Paare für die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion entscheiden. Diese nennt sich auch Mikroinjektion. Die Maßnahme eignet sich für Patienten, bei denen die Befruchtung nicht auf natürlichem Weg oder unter Laborbedingungen funktioniert. Dieser Fall tritt bei unbeweglichen oder wenigen Spermien in der Samenflüssigkeit des Partners ein.
Im Gegensatz zur In-vitro-Fertilisation gelingt die Befruchtung einer entnommenen Eizelle nicht selbstständig. Vielmehr spritzt der Arzt mit einer Mikropipette jede Samenzelle einzeln ein. Im Schnitt kommt es in 20 Prozent der Behandlungsfälle zur Geburt. Dabei hängen die Erfolgschancen stark vom Alter der Frau ab.
Eizellen spenden bei der IVM-Behandlung
Die Abkürzung IVM steht für die In-vitro-Maturation. Diese ergänzt die künstliche Befruchtung mittels Eizellenspenden. Hierbei entnimmt der Arzt unreife Eizellen aus den Eierstöcken. Im Reagenzglas reifen sie durch die Zugabe der Hormone FSH, des follikelstimulierenden Hormons, sowie HCG. Die Methode eignet sich die Patientinnen, die eine Hormonbehandlung nicht vertragen.